Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Ultraschall-Diagnostik (= Sonographie). Ultraschall wird in der Medizin schon seit vielen Jahren verwendet, vor allem um Weichteile zu untersuchen. Ultraschall hat den großen Vorteil, dass keine gefährliche Strahlung verwendet wird. Deshalb wird er auch in der Schwangerschaft und bei Kindern häufig eingesetzt.

Wie funktioniert die Sonographie?

Es werden unhörbare Schallwellen („Ultraschall“) in den Körper gesandt und ihr Echo gemessen („Echographie“). Das Prinzip ist ähnlich dem Echolot in der Schifffahrt. Mit den heutigen Geräten erzielt man einerseits eine große Eindringtiefe, andererseits kann man oberflächliche und kleine Strukturen ebenfalls in Schnittbildern darstellen.

Bei der Doppler-Sonographie wird als Zusatzinformation die Frequenzverschiebung an den reflektierten Schallwellen registriert, um Bewegung (z. B. Blutfluss) zu erkennen und zu messen. Dies beruht auf dem sogenannten Doppler-Effekt, den der österreichische Physiker Christian Doppler zuerst an bewegten Sternen gesehen hat. Wir alle kennen dieses Prinzip aus dem Alltag an der Tonhöhenverschiebung des Schalls eines vorbeifahrenden Autos, besonders bei Einsatzfahrzeugen mit Folgetonhorn.

Anwendungen der Sonographie

Die Sonographie wird auch von anderen Fachdisziplinen wie Innere Medizin, Gynäkologie, Kinderheilkunde, Urologie, Orthopädie, Chirurgie, … eingesetzt.


WIR VERWENDEN DIE SONOGRAPHIE FÜR FOLGENDE REGIONEN UND FRAGESTELLUNGEN:

Oberbauch: Leber, Gallenblase und -wege, Milz, Nieren, Bauchspeicheldrüse,
z. B. bei: Lebererkrankungen, Gallen- und Nierensteinen, Tumorsuche, Nierenstauung, …
Vorbereitung: Nüchtern sein!

Unterbauch: Weibliche und männliche Beckenorgane; Darmentzündungen, Lymphknoten
Vorbereitung: Eine volle Harnblase wäre günstig. Schwangerschafts-Ultraschall und vaginaler Ultraschall des Beckens beim Gynäkologen, rektaler Ultraschall der Prostata und der Harnblase beim Urologen

Halsweichteile: Schild- und Speicheldrüsen, Lymphknoten, Schwellungen

Gelenke: Sehnen- und Bandrisse (z. B. an der Schulter); Gelenksergüsse; entzündliche Veränderungen

Sonographie der Säuglingshüfte machen wir nicht mehr: Bitte zum Kinderarzt, Orthopäden und Kinderchirurgen gehen

Weichteile: Muskel und Sehnen, Weichteilschwellungen, Blutergüsse, Muskelrisse

Hodensack: Entzündungen, Tumoren, Krampfadern


GEFÄSSE (FARBDOPPLER-SONOGRAFIE):

  • Hirnversorgende Gefäße am Hals
  • Beinarterien
  • Arm- und Beinvenen
  • Gefäße im Bauch
  • Nierengefäße

Brust: Weibliche Brustdrüse (als Ergänzung zur Mammographie)

Beispiele für Sonographien

Unsere Geräte
Ultraschall Gerät

Wir verwenden seit 2014 zwei moderne „High-end“ Sonographie-Geräte der Fa. Siemens (Acuson S1000) mit Schallköpfen für oberflächliche (10 und 13 MHz) und tiefe Regionen (5 MHz). Beide Geräte sind mit Farbdoppler zur Beurteilung von Blutgefäßen ausgerüstet.

Siemens Ultraschallgerät

Vorbereitung
  • Sonographie des Oberbauches/des Abdomens: Nüchtern
  • Sonographie der Niere und ableitenden Harnwege: Volle Harnblase

Sonst keine spezielle Vorbereitung nötig!

Vorteile der Sonographie
  • Keine Strahlenbelastung
  • Hohe Auflösung in der Oberfläche und bei Weichteilen
  • Dynamische Untersuchung in Bewegung möglich
  • Flussmessungen
  • Schnittbilder in allen Ebenen
Nachteile der Sonographie
  • Sehr vom Untersucher abhängig
  • Schlechte Dokumentierbarkeit
  • Probleme bei sehr dicken Patienten
  • Luft/Gas und Knochen nicht durchdringbar (Probleme bei geblähtem Darm)

Viele Befunde, die mit Sonographie erhoben werden, müssen durch ein zweites Verfahren bestätigt werden.