Bild links: Nieren-Angio, Bild rechts: Nierenröntgen
Bei vielen radiologischen Untersuchungen müssen Kontrastmittel (KM) eingesetzt werden, um die Abgrenzbarkeit von verschiedenen Gewebstypen zu verbessern.

In krankhaften Prozessen werden Kontrastmittel im Vergleich zum normalen Gewebe oft verstärkt angereichert. Oft kann eine krankhafte Veränderung erst dadurch sichtbar gemacht werden. Kontrastmittel werden auch für die Darstellung von Blutgefäßen benötigt. Meist werden sie über eine Vene in den Körper eingebracht.

Andere Kontrastmittel zur Füllung von Hohlorganen werden durch den Mund oder mittels eines Darmrohres verabreicht.

Bariumsulfat

Zur Beurteilung von Struktur und Funktion des Magen-Darm-Traktes wird Bariumsulfat verwendet. Am häufigsten wird Bariumsulfat für Videoschluckakt-Untersuchungen zur Beurteilung der Speiseröhre verwendet.

Darmfüllungen mit Barium und Luft (Magenröntgen, Irrigoskopie) sind heute eher selten.
Bariumsulfat wird vom Körper nicht resorbiert (aufgenommen) und verursacht demnach keine nennenswerten Nebenwirkungen.

Besteht jedoch das Risiko, dass das Kontrastmittel in die Lungen bzw. in den freien Bauchraum gelangen könnte (Verschlucken bzw. Fistelbildungen), muss das Bariumsulfat durch ein wasserlösliches Kontrastmittel ersetzt werden.

Jodhältige Kontrastmittel

Bei Röntgen- und Computertomographie-Untersuchungen wird jodhältiges Kontrastmittel häufig intravenös (in eine Vene) verabreicht. Als normale Nebenwirkung kann es dabei zu Hitzegefühl und merkwürdigem Geschmack im Mund kommen.
Jodhältiges Röntgenkontrastmittel wird relativ rasch über die Nieren ausgeschieden. Wir verwenden ausschließlich moderne, nicht ionische Kontrastmittel, die im Allgemeinen gut verträglich sind. Trotzdem gibt es folgende Aspekte zu betrachten:

  • Schilddrüsenerkrankungen – Da das Kontrastmittel relativ viel Jod enthält, darf es bei manchen Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenüberfunktion bzw. bösartige Schilddrüsenerkrankungen) nicht oder erst nach entsprechender Vorbereitung gegeben werden. Dies wäre mit dem Hausarzt bzw. dem Internisten vor der Untersuchung zu besprechen.
  • Da Röntgenkontrastmittel über die Nieren ausgeschieden wird, kann es bei vorgeschädigten Nieren zu einer weiteren Beeinträchtigung der Nierenfunktion kommen. Auch manche Medikamente haben einen primär nierenschädigenden Effekt bzw. Einfluss auf die Kontrastmittelausscheidung (Zuckermedikamente, wie z. B. Metformin) und sollten daher vor der Untersuchung gemeldet werden.
  • Wie bei jedem Medikament kann es auch bei jodhältigem Röntgenkontrastmittel zu einer Unverträglichkeit im Sinne einer allergischen Reaktion kommen.

Aus diesen Gründen müssen wir vor der Kontrastmittelgabe immer eine genaue Erhebung der Vorerkrankungen und möglichen Risikofaktoren durchführen (siehe Aufklärungsblatt Kontrastmittel). Bei einigen Patienten brauchen wir zur Beurteilung der Nierenfunktion die entsprechenden Blutlaborwerte (Serum Kreatinin). Dies wird Ihnen bereits bei der Anmeldung mitgeteilt.

Gadoliniumhältige Kontrastmittel

Auch die MR-Kontrastmittel werden meist über eine Vene verabreicht und über die Nieren, zu einem kleineren Teil auch über die Leber, ausgeschieden. Sie sind meist noch besser verträglich als jodhältige Röntgen-Kontrastmittel. Bei Vorliegen einer schweren Nierenschädigung kann es, wenn auch sehr selten, zu einer unangenehmen Spätfolge kommen. Deshalb muss auch hier vor der Verabreichung dieses Kontrastmittels die Nierenfunktion überprüft werden. Allergische Reaktionen auf MR-Kontrastmittel sind sehr selten. Bei bekannten Schilddrüsenerkrankungen bestehen keinerlei Einschränkungen.

Während einer Schwangerschaft bzw. Stillperiode kann eine Kontrastmittelgabe in der MR nur unter strengster Indikationsstellung erfolgen. Entsprechende Verhaltensregeln sind unserem Merkblatt zu entnehmen.